Liebe Leserinnen, liebe Leser
Ein gutes und erfolgreiches Jahr 2022! Ich liebe Neujahr und die frische Motivation, die ein Jahresbeginn mit sich bringt. Entsprechend leicht und beschwingt bin ich auf Recherche gegangen und freue mich, euch meinen neuen Jahreszeitenstein vorzustellen, den Winterstein. Ein Jahreszeitenstein also, der zeitgleich und symbolisch den Anfang eines neuen Zeitraumes von zwölf Monaten markiert, in dem während der nächsten 365 Tage die Erde die Sonne einmal umläuft. Für diese Doppelrolle auserwählt habe ich den Labradorit, der mit seinem spektakulären Licht-Farb-Spiel nicht nur Bewegung ins Geschehen bringt, sondern auch wahrlich einen Lichtschimmer von Hoffnung aufblinken lässt.
Meines Erachtens läutet der ausgleichende und entspannende Labradorit perfekt die kommende Zeit ein, denn das Jahr 2022 verspricht zumindest astrologisch betrachtet besser zu werden als 2021, da Wachstum und Entwicklung wieder möglich sind. 2022 soll in vielerlei Hinsicht ein Jahr des Neuanfangs sein. Es geht um Entfesselung, Befreiung und, wo eben Entwicklung möglich ist, neu erarbeitete Freiheiten. Dazu passt auch eine Legende, die sich um den Labradorit rankt (siehe weiter unten im Text) und deren Bedeutung mir aktuell sehr passend scheint. Am meisten aber begeistert er mich mit seinem prachtvoll irisierenden Farbspektrum und metallischem Schimmer.
Die Ursache für dieses faszinierende Farb- und Glanzphänomen des Labradorits liegt im geschichteten Aufbau des magmatischen Gesteins: Der Labradorit entsteht im Erdinnern aus glühend-flüssiger Gesteinsmasse, dem Magma, oder durch bei vulkanischen Ausbrüchen austretender Lava, die beide bei Erkalten wieder zu Gestein werden, das sich nach und nach in verschiedenen sowie chemisch unterschiedlich zusammengesetzten Schichten ablagert und zu einem Mineral heranbildet. Wenn also Licht auf diese Schichtstruktur des Labradorits auftrifft, wird dieses sowohl absorbiert als auch reflektiert und zusätzlich in Spektralfarben aufgespalten: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Violett. Häufig überlagern sich die einzelnen Lichtwellen (Interferenz) innerhalb des Edelsteins, verstärken sich so oder löschen sich gegenseitig aus.
Dieses für den Labradorit so typisch irisierende Farb-Licht-Spiel nennt sich fachsprachlich Labradoreszenz (Irideszenz) und bedeutet, dass sich die eigentlich unscheinbare dunkelbraun-graue bis schwarze Grundfarbe bei jeder Veränderung des Lichteinfalls bzw. je nach Lichtspiegelung wandelt. Dadurch scheint der Stein vorwiegend grün, blau und violett und erinnert an die Polarlichter, wobei gelegentlich auch orange, rote oder gelbe Töne vorkommen. Bei der äusserst seltenen Labradorit-Varietät Spektrolith ist das Phänomen des Labradorisierens am Ausgeprägtesten: Bei ihm wird das Licht in alle sechs Spektralfarben zerlegt. Dieser aussergewöhnliche Effekt wurde ausschliesslich beim Spektrolithen beobachtet, der im Übrigen allein in Finnland vorkommt und daher auch als Nordlichtstein bezeichnet wird.
In diesem Zusammenhang bin ich über eine fesselnde Legende amerikanischer Ureinwohner gestossen: Ein Mythos besagt, dass das Nordlicht einst in den Küstenfelsen von Labrador gefangen gewesen sei. Als eines Tages ein Wanderkrieger vorbeikam und es entdeckte, versuchte er es mit einem mächtigen Wurf seines Speeres zu befreien. Er schaffte es tatsächlich, einen Teil der Farben zu retten. Ein Rest des Lichts blieb jedoch unwiederbringlich in den Felsen zurück und wurde schliesslich zu dem Edelstein, den wir heute Labradorit nennen.
Der Labradorit gehört der Familie der Feldspate sowie der Mineralklasse der Gerüstsilikate an. Er wurde 1710 während der mährischen Mission vom tschechischen Missionar Pater Adolf auf der im Osten Kanadas liegenden Halbinsel Labrador entdeckt, wobei der Labradorit seinen Namen dem Fundort nach erst 1832 und durch den französischen Mineralogen und Professor François Bedaunt erhielt. Die Mohshärte des Labradorits beträgt sechs bis sechseinhalb auf der zehnstufigen Härteskala des deutschen Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839).
Der Labradorit gilt mittlerweile allerdings nicht mehr als eigenständiges Mineral, sondern ist ein sogenannter Plagioklas (Natronkalkfeldspat); eine häufig vorkommende Gesteinsmischung aus Albit und Anorthit. Neben Kanada kommt der Labradorit ausserdem in Australien, China, England, Japan, Italien, Finnland, Grönland, Indien, Madagaskar, Mexiko, Norwegen, Paraguay, Russland, Schottland, Schweden, Ukraine und den USA vor. Ein seltener Vertreter des Labradorits, der ebenfalls in Kanada entdeckt wurde, ist der Galaxit: ein schimmernd schwarzes Mineral mit kleinen Einsprengseln von Labradorit.
Früher verarbeiteten hauptsächlich aufstrebende Länder den Labradorit zu Spiegelstein und verwendeten ihn zur Ausschmückung bei der Erbauung feudaler und prunkvoller Bauwerke. Mit dem Begriff Spiegelstein werden jene Steine beschrieben, deren metallische, glasige und/oder perlartig glänzenden Oberflächen soweit poliert werden können, dass man sich darin spiegeln kann. In der Antike wurden Spiegelsteine tatsächlich als Spiegel verwendet und daher Specularite genannt. Der Labradorit ist noch heute sehr beliebt sowohl in der Schmuckherstellung als auch als Heilstein.
Was seine energetische Wirkung betrifft, soll er bei Gelenk- und Knochenbeschwerden wie Arthrose oder Rheuma und Gicht lindernd wirken. Besonders soll er bei wetterbedingten Beschwerden, Magen-Darm-Verstimmungen, Blutdruckproblemen und Angstgefühlen oder Panik von Nutzen sein, ebenso das Immunsystem stärken, die Thymusdrüse aktivieren und darüber hinaus aufbrausende Temperamente beruhigen. Ferner soll er Ausdauer, Selbstvertrauen und Kraft verleihen sowie durch seine Farbenvielfalt die Fantasie beflügeln und Kreativität steigern.
Der Labradorit wirkt auf allen Chakren gleichermaßen. Als Hauptstein des Sternzeichens Wassermann soll er vor allem die Schöpferkraft sowie Intuition von Wassermännern fördern und ihnen bei der Realisierung ihrer Ziele helfen.
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Herzlich,
Cinzia
Wichtiger Hinweis
Sämtliche Aussagen stellen keine Anleitung zur Therapie oder Diagnose im ärztlichen Sinne dar. Die Verwendung von Edelsteinen und Mineralien darf keinesfalls ärztlichen Rat oder Hilfe ersetzen.